Presse

Wir waren über 35 000 Menschen!
Über 500 Organisationen haben den Aufruf unterstützt.
Wir sind ein Bündnis aus der Breite der Freiburger Gesellschaft und rufen alle Menschen aus Freiburg und Umgebung dazu auf, am Samstag den 03. Februar gemeinsam gegen Rechtsextremismus zu demonstrieren…“

Manuel Fritsch
Badische Zeitung I 05.Februar 2024

„Zur Demonstration gegen Rechtsextremismus am Samstag sind nochmals mehr Menschen gekommen als zwei Wochen zuvor. Mehr als 30.000 Teilnehmer setzten ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz…“

Vera Bredova
InZeitung 39 I Lenz 2023

„Wir sind in der Küche von Monika Herrmanns Wohnung. Vermutlich werden hier nicht zum ersten Mal spannende Geschichten erzählt, doch die Geschichten, die mir Monika, Roland Marshal und Boboucarr Boye aus dem Interkulturellen Theater erzählen, sind die Geheimnisse der Anderen…“

Anja Bochtler
Badische Zeitung I 01.Juli 2022
„Der Verein „Interkulturelles Theater“ aus Freiburg besteht seit zehn Jahren. Nun hat das Stück „Andromeda reloaded“ Premiere, das Frauenschicksale von heute mit Mythen der Antike koppelt…“

Ewan ist nicht ihr richtiger Name. Doch die Geschichte von Ewan ist real. Es ist das Schicksal einer jungen Frau, die nicht über sich bestimmen darf. Monika Hermann und ihr derzeitiges Team beim „Interkulturellen Theater“ haben Ewans Geschichte verknüpft mit Andromeda aus der griechischen Mythologie, die für ihr Land geopfert werden soll. Mit dem Stück „Andromeda reloaded“ feiert der Verein, dessen internationale Schauspielerinnen und Schauspieler je nach Projekt wechseln, zehnjähriges Bestehen.

Von der Frau, die sich hinter Ewan verbirgt, ist nur ein Bild geblieben, das sie vor ihrem Abschied gemalt hat: Eine Frau geht allein mit einem Schirm einen langen Weg mit Bäumen entlang. Wo führt er hin? Monika Hermann weiß nicht, was aus Ewan geworden ist.

Sie hat Ewans Geschichte kennengelernt, weil ihr Mann sie als Biologie-Doktorandin an der Uni in Karlsruhe betreut hatte. Ewan stammte aus dem Irak und hatte ein Stipendium. Als kleines Mädchen hatte sie mitansehen müssen, wie ihre Mutter von deren Cousin ermordet wurde. Als Jugendliche wurde Ewan mit ihrem Onkel verheiratet, mit 15 Jahren bekam sie ein Kind. Weil sie es in ihrer Zwangsehe nicht mehr aushielt, flüchtete sie zurück zu ihrer Ursprungsfamilie. Doch ihre Verwandten erlaubten ihr nicht, ihr Kind nach Deutschland mitzunehmen und zwangen sie, in den Irak zurückzukehren.

Das Stück soll ein starkes Zeichen setzen

Jetzt ist Naemi Ntanguen (24) eine von vier Frauen, die sich in Ewan verwandeln. Es sind mehrere, damit klar wird, dass viele Frauen ein ähnliches Schicksal wie Ewan haben. Naemi Ntanguen, die in Deutschland aufgewachsen ist und Kulturanthropologie studiert, wollte eigentlich nur einen Artikel für die interkulturelle „In-Zeitung“ des Migrantinnen- und Migrantenbeirats über eine „Andromeda reloaded“-Probe schreiben. Dann war sie davon so fasziniert, dass sie einstieg und jetzt zum ersten Mal in ihrem Leben Theater spielt.

Neben der sympathischen Rolle der Ewan verkörpert sie in den anderen beiden, an die altgriechische Mythologie angelehnten Szenen, die neben Ewans Geschichte zur Inszenierung gehören, auch noch Kassiopeia. Das ist die Mutter von Andromeda, die ihre eigene Tochter unter Druck setzt. Diese Rolle fiel Naemi Ntanguen anfangs schwer: „Kassiopeia sagt zu ihrer Tochter so unangenehme Dinge, die man eigentlich gar nicht sagen will“, erzählt sie. Für Fouad Makkieh (30) dagegen ist es kein Problem, dass er den gar nicht netten Onkel spielt, den Ewan heiraten muss: Er schlüpft gern in ganz andere Charaktere und hat schon bei mehreren Aufführungen des Interkulturellen Theaters mitgespielt. Früher hat er in Damaskus Literatur studiert, vor sechs Jahren ist er nach Deutschland geflüchtet, arbeitet derzeit als Verkäufer und schreibt nebenher ein eigenes Theaterstück.

Bei Teresa Habla (50) gehört das Theater ohnehin schon immer zu ihrem Leben, auch wenn sie inzwischen hauptberuflich als Erzieherin arbeitet. In ihrer alten Heimat in der Dominikanischen Republik hat sie unter anderem Schauspieltechnik studiert, später in Deutschland eine theaterpädagogische Ausbildung gemacht.

In der Inszenierung jetzt spielt sie zwei Andromedas, die kaum verschiedener sein könnten: in der ersten Variante ist sie die Frau, die geopfert werden soll, in der zweiten wehrt sie sich und wird eine starke Frau, die sich befreit. Diese zweite Variante war allen und speziell auch Monika Hermann ganz wichtig – umso mehr, weil niemand weiß, was aus Ewan geworden ist, soll ein starkes Zeichen gesetzt werden für alle Frauen in schwierigen Situationen.

BW Studio Südbaden
SWR Aktuell I 15. Januar 2021

Die freie Theatergruppe „Interkulturelles Theater“ hat am Freitagabend in der Kaiser-Joseph-Straße gemeinsam mit jesidischen BürgerInnen das Kulturprojekt „vegere jiyanê – zurück ins Leben“ vorgestellt. Der Tanztheater-Film wird zehn Tage lang täglich zwischen 17 und 20 Uhr auf eine Leinwand an der Hauswand des Modehauses Kaiser projiziert. Der Film erzählt das leidvolle Schicksal der Jesiden im Irak im Jahr 2014. Damals waren IS-Terroristen in die von Jesiden bewohnte Sindschar-Region eingedrungen. Diejenigen, die sich nicht durch Flucht retten konnten, wurden getötet oder entführt. Ihre Wieder-Aufrichtung wird eindrucksvoll im Tanz symbolisiert, erläutert Projektleiterin Monika Hermann (Audio). Coronabedingt gelten Maskenpflicht und Abstandsregelungen.

Anja Bochtler
Badische Zeitung I 13. Januar 2022
„Als 14-Jähriger wurde Ardawan Abdi Gefangener des Islamischen Staats. In Freiburg hat er neu angefangen. Der Tanzfilm „Zurück ins Leben“ greift auch seine Erfahrungen auf…“

Am 3. August 2014 ging längst nicht nur Ardawan Abdis Kindheit zu Ende. An diesem Tag geriet er mit 14 Jahren in die Gefangenschaft des „Islamischen Staates“(IS) . Es folgten sieben für die meisten Menschen unvorstellbare Monate. Als am 28. Februar 2015 mit seiner Befreiung sein zweites Leben begann, war das alte Leben für immer verloren. Doch wie vielen Jesidinnen und Jesiden gelang es Ardawan Abdi, neu anzufangen. Von solchen Neuanfängen erzählt der 13 Minuten lange Tanzfilm „Zurück ins Leben“ des Vereins „Interkulturelles Theater“

Wenn Ardawan Abdi (22) gelegentlich an Schulen die Geschichte seiner IS Gefangenschaft erzählt, versucht er, den Jugendlichen zu vermitteln, wie privilegiert sie in Deutschland leben. Zurzeit hat er oft den Eindruck, dass vielen Deutschen das überhaupt nicht bewusst ist – zum Beispiel, wenn immer mehr Leute gegen die Corona-Politik und Impfungen demonstrieren. In seiner alten Heimat im Irak dagegen, sagt Ardawan Abdi, wären die Menschen heilfroh, wenn sie sich impfen lassen könnten. Er ist in einem Dorf in der Nähe von Shingal aufgewachsen mit vier Geschwistern. Sein Vater arbeitete als Lehrer für Englisch und jesidische Religion. Es war eine schöne Kindheit, Ardawan Abdi hatte viele Freunde und spielte begeistert Fußball.

Das alles war abrupt vorbei, als er mit seiner Familie bei der Flucht vor dem IS im Stau der Flüchtenden steckenblieb und in Gefangenschaft geriet. Er wurde von den Eltern und Geschwistern getrennt und war als 14 Jähriger auf sich allein gestellt. Zum Glück war zumindest die Familie seines Onkels in seiner Gruppe.  Und dank der Kontakte eines anderen Onkels gelang es nach sieben Monaten, dass Ardawan Abdi und seine Verwandten freigekauft werden konnten.

Die Bilder von allem, was er bis dahin sieben Monate lang mitansehen musste, wird Ardawa Abdi wohl sein Leben lang nicht los: die toten Menschen auf den Straßen, die brutalen Morde, bei denen Is-Männer jemanden direkt vor seinen Augen köpften. „Der Tod war immer da, jede Sekunde“, sagte er. Diese Bilder tauchen auch nach all den Jahren nachts in seinen Träumen auf. Doch eine psychologische Behandlung half ihm. Und das Bewusstsein, dass er nun in Sicherheit war. Ardawan hatte mehrmals Glück – falls man angesichts seiner Erlebnisse noch von Glück sprechen kann: Von den 2000 Menschen in seiner Gefangenengruppe seien nur maximal 300 inzwischen befreit, sagt er.  Er gehörte dazu. Und er war im Sonderkontingent besonders schutzbedürftiger jesidischer Frauen, Mädchen und Jugendlichen, die im Dezember 2015 von Baden Württemberg aufgenommen wurden.

Seitdem hat sich in seinem Leben viel getan: Besonders dankbar ist er seinen Lehrerinnen und Lehrern an der Edith-Stein-Schule, von denen er sich bestens begleitet fühlte. Dort machte er den Hauptschulabschluss und startete nach einem Praktikum bei der Agentur für Arbeit eine Ausbildung zum Fachangestellten für Arbeitsmarktdienstleistung. Inzwischen ist er im dritten Lehrjahr.

Ardawan Abdi ist auch sonst engagiert: Er ist als Dolmetscher für Kurdisch und Arabisch im Einsatz, außerdem ist er Mitglied im Migrantinnen und Migrantenbeirat, sowohl im Vorstand als auch in den Kommissionen für Teilhabe und Integration  sowie für Öffentlichkeitsarbeit. Seine Träume: Er möchte in die Politik gehen, um für Menschenrechte zu kämpfen. Und er sucht einen Verlag für sein Buch über seine Zeit als Gefangener. Damit auseinandergesetzt hat er sich auch bei der Mitarbeit beim Tanzprojekt vom Interkulturellen Theater, dessen Ergebnis ein Film ist, der nun draußen gezeigt wird. Die meisten der zwölf Tänzerinnen und Tänzer sind zwar nicht jesidisch, doch alles beruht auf ihren Erfahrungen.

Film „Back to life-zurück ins Leben“: Freitag 14. Januar bis Sonntag 23. Januar, jeweils zwischen 17 und 20 Uhr vor der Kaiser Joseph Straße 178. Beim Zuschauen (draußen) gelten Abstandsregeln und Maskenpflicht. 

Schwarzwald Tourismus

Die Weihnachtsaktion der Schwarzwald Tourismus GmbH (STG) in Kooperation mit Kosmos Schwarzwald

Wie könnte Gastfreundschaft und gegenseitiges Verständnis besser wachsen als bei gemeinsamen Unternehmungen? Respekt und Offenheit sind Grundpfeiler des Tourismus. Deshalb hat die Schwarzwald Tourismus GmbH (STG) eine besondere Weihnachtsaktion ins Leben gerufen: „Ich zeig Dir meine Heimat“. Die Idee: Einwohner der Ferienregion nehmen geflüchtete Menschen zu einem Tagesausflug mit zu ihren Lieblingsplätzen.

Projektrealisierungszeitraum ist der 1.1.2022 bis 31.12.2022

Hugo Guenser
Stimmen gegen Rassismus und Populismus I 19. Dezember 2021

„Migrationswelle nach Europa“. Seit gut zehn Jahren wird dieser Begriff in den Medien verbreitet. Die Menschen, die damit eigentlich gemeint sind, verschwinden hinter dem Begriff. Sie werden zu einer abstrakten Zahl, ihre Gesichter verschwimmen. Aber all diese Menschen haben Gesichter und Geschichten zu erzählen. Ardawan Abdi ist einer von ihnen. Das Porträt eines engagierten jungen Mannes mit einer bewegten Vergangenheit und einer vielversprechenden Zukunft…“

Anja Bochtler
Badische Zeitung I 17. März 2021

„Baboucarr Boye kam 2014 nach Freiburg, wo er inzwischen fest verankert ist. Doch die Verbindung zu seinem Heimatdorf in Gambia hat er nicht aufgegeben – und will dort nun ein Krankenhaus bauen…“

Anita Westrup
SWR Aktuell I 02. März 2021

„Die Arme schwingen durch die Luft und der Kopf taucht ein in die Musik – wie schön wäre es, mal wieder zu tanzen. Das hat sich das interkulturelle Theater in Freiburg gedacht und seinen Tanzfilm „Coronah“ getauft…“

Wir danken für die Förderung

und unseren Spenderinnen und Spendern

Claudia Füßler
Badische Zeitung I 14. März 2019

„BZ-FRAGEBOGEN, heute ausgefüllt von Mohammad Diab, Bauingenieur und Mitglied im Interkulturellen Theater Freiburg…“

Heidi Ossenberg
Badische Zeitung I 21. April 2018

„Als Tochter geboren? Als Ehefrau gelebt? Als Mutter versagt? Als Verlassene gestorben? Im Leben nimmt jede Frau verschiedene Rollen an…“

Anja Bochtler
Badische Zeitung I 02. Juni 2017

„Das Projekt „Weg der Frauen“ will diejenigen geflüchteten Frauen erreichen, die bisher wenig Kontakte und Unterstützung haben…“

Marion Klötzer
Badische Zeitung I 25. Juni 2016

„Das Interkulturelle Theater Freiburg will die Spießer umerziehen…“

Anja Bochtler
Badische Zeitung I 08. November 2013

„75 Jahre nach der Pogromnacht erinnern mehr als 20 Kinder und Jugendliche an das Schicksal der „Kinder von La Hille…“

Kai Kricheldorff
Badische Zeitung I 18. Dezember 2008

„Das Freiburger Laienensemble „Junges Theater Tabun“ führte in der Breisacher Spitalkirche das Musical „Babels Traum“ auf…“